Juniorprofessur (W1) mit Tenure Track nach W2 „Kognitionspsychologie und digitales Lernen“ (d-m-w)

An der Philosophischen Fakultät I – Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften – der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Psychologie, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:

Juniorprofessur (W1) mit Tenure Track nach W2 „Kognitionspsychologie und digitales Lernen“ (d-m-w)

Diese Juniorprofessur (W1) mit Tenure-Track auf W2 wird durch das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) gefördert, das sich insbesondere an Nachwuchswissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase (möglichst bis zu vier Jahre nach der Promotion) richtet.

Der/die Stelleninhaber*in soll den Bereich Kognitionspsychologie mit einem Schwerpunkt im Bereich digitales Lernen in Forschung und Lehre vertreten. Die Entwicklung der Digitalisierung führt zu vielfältigen neuen Herausforderungen an Wissen und Lernen, die Gestaltung sozialer Interaktion und an motivational-affektiven Grundlagen des Verhaltens in digitalen Umgebungen. In der Forschung sollen durch die Professur damit verbundene anwendungsbezogene Themen und Fragestellungen mit Hilfe moderner grundlagenwissenschaftlicher Verfahren aus der Kognitionspsychologie und Methoden der Datenanalyse bis hin zu Simulationsverfahren und neurowissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Die Fragen betreffen dabei die Funktionsweise des kognitiven Systems unter Berücksichtigung des Einflusses digitaler Medien auf Prozesse des Wissenserwerbs, der Wissensnutzung und Lernens auf individueller Ebene oder auch in Gruppenkonstellationen; ebenso relevant sind Fragen zur lernförderlichen Gestaltung multimedialer und interaktiver Lernmedien. Die Fragen werden primär aus einer kognitionspsychologischen Perspektive heraus betrachtet, wobei zusätzlich auch soziale und motivational-emotionale Aspekte des Verhaltens und Lernens im Kontext digitaler Medien bis hin zur Mensch-Computer-Interaktion betrachtet werden können. Ebenso können gesundheitliche, insbesondere psychische Herausforderungen durch die zunehmende Digitalisierung von Lernen und Gesellschaft wie auch deren mögliche Konsequenzen im Kontext lebenslanger Lern- und Bildungsprozesse von Interesse sein.

In der Lehre sollen zunächst Lehrverpflichtungen am Institut für Psychologie im Rahmen der bestehenden Studiengänge im Bachelor im Bereich Methoden der Psychologie, Allgemeine Psychologie (im Nebenfach) sowie Digitales Lernen und Kognition übernommen werden. Nach dem Ausscheiden des Lehrstuhlinhabers Allgemeine Psychologie sollen die Lehrverpflichtungen der Allgemeinen Psychologie in der gesamten Breite für Bachelor- und Masterstudierende im Fach Psychologie übernommen werden. Wünschenswert ist ebenso eine Beteiligung bei überfakultativen Lehrveranstaltungen im Bereich digitale Medien, Informationsprozesse und Lernen.

Weitere Aufgaben ergeben sich aus § 34 des Hochschulgesetzes Sachsen-Anhalt.

Der Professur ist maßgeblich beim Ausbau des kognitiven Schwerpunktes des Instituts integriert. Daneben kommt ihr eine Schlüsselrolle beim Ausbau der bildungswissenschaftlichen Perspektive des Instituts für Psychologie zu. Dazu wird eine aktive Mitarbeit an vielfältigen Aktivitäten im Bereich digitales Lernen erwartet (z.B. Zentrum für multimediales Lehren und Lernen, Zentrum für Lehrerbildung; Informatik) und ebenso eine aktive Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Instituts für Psychologie.

Personen, die sich bewerben, müssen die Berufungsvoraussetzungen gemäß § 40 HSG LSA erfüllen. Einstellungsvoraussetzungen sind insbesondere ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die herausragende Qualität einer inhaltlich einschlägigen Promotion mit einem kognitionspsychologischen Schwerpunkt nachgewiesen wird. Wünschenswert sind Erfahrungen bei der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln. Die Zeit zwischen der letzten Prüfungsleistung der Promotion und der Bewerbung auf die Juniorprofessur sollte zudem in der Regel nicht mehr als sechs Jahre betragen.

Juniorprofessuren werden im Rahmen eines Beamtenverhältnisses auf Zeit zunächst für die Dauer von drei Jahren besetzt. Nach positiver Zwischenevaluation erfolgt eine Verlängerung um weitere drei Jahre. Bei positiver Tenure-Evaluation erfolgt ohne erneute Ausschreibung eine Überführung in eine unbefristete W2-Professur und – sofern die allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind – die Ernennung unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, alternativ die Übernahme in ein unbefristetes privatrechtliches Dienstverhältnis.

Die Martin-Luther-Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist seit 2009 als „familiengerechte hochschule“ zertifiziert. Sie versteht sich als familienfreundliche Hochschule und unterstützt aktiv bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt.

Bitte schicken Sie zusammengefasst in einer PDF-Datei Ihre Bewerbung an die Adresse bewerbung@philfak1.uni-halle.de
(Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
Dekan der Philosophischen Fakultät I,
06099 Halle (Saale))
mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnissen, Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs, Publikationsverzeichnis, Angaben über eingeworbene Drittmittel und Nachweis der bisherigen Lehrtätigkeit) bis zum 17. Januar 2022. Bitte füllen Sie darüber hinaus den Bewerbungsfragebogen aus unter: http://w1.rektorat.uni-halle.de.

Für Fragen steht Ihnen die Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Psychologie, Prof. Dr. Renate Rau, Tel.: +49 (0) 345 - 55 24 386, E-Mail: renate.rau@psych.uni-halle.de gern zur Verfügung.

Die Ausschreibung erfolgt unter Vorbehalt eventueller haushaltsrechtlicher Restriktionen. Bewerbungskosten werden von der Martin-Luther-Universität nicht erstattet.