W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für Metabolismus, Entzündung und Infektion bei rheumatischen Erkrankungen

Aufgrund der erfolgreichen Einwerbung im Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) ist am Fachbereich Medizin zum nächstmöglichen Zeitpunkt die

W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für
Metabolismus, Entzündung und Infektion bei rheumatischen
Erkrankungen

unter Beachtung des § 64 Abs. 3 und 4 Hessisches Hochschulgesetz (HHG) für die Dauer von sechs Jahren im außertariflichen Arbeitsverhältnis zu besetzen. Gemäß § 64 Abs. 3 HHG soll die Bewerberin oder der Bewerber an einer anderen Hochschule als der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) promoviert haben oder nach der Promotion mindestens zwei Jahre außerhalb der JLU wissenschaftlich tätig gewesen sein. Die Dauer der wissenschaftlichen Tätigkeit nach der Promotion soll vier Jahre, im Fall der erfolgreichen Absolvierung einer Weiterbildung nach § 62 Abs. 6 HHG sieben Jahre, nicht übersteigen. Im Falle der Bewährung, die gem. § 64 Abs. 2 HHG in einem Evaluationsverfahren festzustellen ist, wird die dauerhafte Übertragung einer W2-Professur zugesagt.

Aufgaben
Mit der Professur ist die Leitung einer Arbeitsgruppe im Rahmen des basiswissenschaftlichen und translationalen Forschungsportfolios der Professur für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie am Campus Kerckhoff sowie die Einbindung in laufende und in Planung befindliche Forschungsverbünde des Fachbereichs Medizin der JLU verbunden. Hierzu zählen insbesondere Projekte, in denen die Rolle von synovialen Fibroblasten bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen untersucht wird. Daneben ist ein Schwerpunkt die Differenzierung von Knochen- und knochennahen Zellen durch metabolisch und entzündungs-regulatorische Moleküle, u. a. den Adipokinen, sowie Projekte, die eine Verbindung zwischen Metabolismus und chronischer Entzündung und den Einfluss einer „low-grade“ Entzündung bei Adipositas, Insulinresistenz auf eine chronische Modellentzündung, z. B. Arthritis, in verschiedenen in vitro und in vivo Modellen untersuchen. Des Weiteren soll durch die zukünftige Stelleninhaberin/den zukünftigen Stelleninhaber der Einfluss systemisch-entzündungsfördernder sowie Knochen-abgeleiteter Faktoren (z. B. durch chronische Entzündungen des Knochens und Infektionen) auf die Interaktion von Stromazellen und Endothel/Endothelzellen im Gelenk sowie auf weitere Organsysteme untersucht werden.

Es wird erwartet, dass die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber während der Qualifikationsphase Lehrveranstaltungen im Umfang von 4 SWS in den vorklinischen Abschnitten der Studiengänge Medizin und Zahnmedizin durchführt. Eine Integration von Genderaspekten im Bereich der Forschung und Lehre wird ausdrücklich gewünscht. Während der Tätigkeit an der JLU werden Erfolge in der eigenständigen Einwerbung von Drittmitteln erwartet.

Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation sowie die Mitarbeit im Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL) und die Mitarbeit in nationalen und internationalen Verbund­projekten erwartet. Darüber hinaus wird die Mitarbeit im strukturierten Promotionsprogramm (JLU-TRAINEE) und im Clinician Scientist Programm (JLU-CAREER) zur Förderung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses erwartet.

Eine Integration in den Forschungsschwerpunktbereich „Kardiopulmonales System“ oder den Potentialbereich „Infektionen, Entzündungen und Wirkstoffe“ der Universität, sowie der Akzentbereiche des Fachbereichs „Onkologie: Mechanismen und individualisierte Diagnostik/ Therapie“, „Reproduktion“ und „Reparation und Regeneration“ ist erwünscht.

Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet.

Voraussetzungen
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber sollte auf ihrem/seinem Forschungsgebiet international anerkannt sein; darüber hinaus sollte sie/er über umfangreiche Erfahrungen in der zellulären und molekularen Biologie und Pathophysiologie entzündlich rheumatischer Erkrankungen, insbesondere der rheumatoiden Arthritis besitzen und daneben eine spezielle Expertise im Feld der entzündlich-metabolischen Signalmoleküle (Zytokine, Adipozytokine) im Synovium und den angrenzenden Geweben aufweisen.
Erwartet werden neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Naturwissenschaften die für die Erfüllung der Aufgaben gem. § 61 Abs. 1 HHG erforderliche Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachge­wiesen wird. Gefordert sind auch Erfahrungen in der Lehre sowie der Nachweis einer entsprechenden pädagogischen Eignung, um das Fachgebiet in der akademischen Lehre mit großem Engagement in seiner vollen Breite zu vertreten. Erste Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln, vorzugsweise bei der DFG, der EU bzw. dem BMBF, sind erwünscht.

Die JLU strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförderplanes besteht eine Verpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils. Die JLU verfolgt auch das Ziel einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz. Die JLU versteht sich als familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen.

Ihre Bewerbung (keine E-Mail) – mit Kopien Ihrer fünf wichtigsten Publikationen – richten Sie bitte unter Angabe des Aktenzeichens K-03/20 mit den erforderlichen Unterlagen einschließlich aussagefähiger Belege über Ihre pädagogische Eignung bis zum 27. Mai 2020 an den Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen, Erwin-Stein-Gebäude, Goethestraße 58, 35390 Gießen. Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen wird empfohlen, unsere Hinweise unter https://www.uni-giessen.de/org/admin/dez/c/beschaeftigung/professuren/merkblatt-deutsch zu beachten. Bewerbungen Schwerbehinderter werden – bei gleicher Eignung – bevorzugt. Wir bitten, Bewerbungen nur in Kopie und ohne Hefter/Hüllen vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens nicht zurückgesandt werden. Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem          Bewerbungsbogen,       zu        finden  unter: https://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/dekanat/dekanat/ref1. Bitte senden Sie alles möglichst auch digital auf Datenträger.