W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für Systemische Neurowissenschaften bei psychischen Erkrankungen

Aufgrund der erfolgreichen Einwerbung im Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) ist am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und in der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt die

W1-Professur (mit Tenure Track nach W2) für
Systemische Neurowissenschaften bei psychischen Erkrankungen

unter Beachtung des § 64 Abs. 3 und 4 Hessisches Hochschulgesetz (HHG) für die Dauer von sechs Jahren im außertariflichen Arbeitsverhältnis zu besetzen. Gemäß § 64 Abs. 3 HHG soll die Bewerberin oder der Bewerber an einer anderen Hochschule als der JLU promoviert haben oder nach der Promotion mindestens zwei Jahre außerhalb der JLU wissenschaftlich tätig gewesen sein. Die Dauer der wissenschaftlichen Tätigkeit nach der Promotion soll vier Jahre, im Fall der erfolgreichen Absolvierung einer Weiterbildung nach § 62 Abs. 6 HHG sieben Jahre, nicht übersteigen. Im Falle der Bewährung, die gem. § 64 Abs. 2 HHG in einem Evaluationsverfahren festzustellen ist, wird die dauerhafte Übertragung einer W2-Professur zugesagt.

Aufgaben:
Mit der Professur ist die Leitung einer Arbeitsgruppe im Rahmen des translationalen Forschungs­schwerpunktes der Professur für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Einbindung in laufende und in Planung befindliche Forschungsverbünde des Fachbereichs Medizin und des Fachbereichs Psychologie und Sportwissenschaft der JLU verbunden. Die wissenschaftliche Tätigkeit soll ihren Schwerpunkt insbesondere auf der Erforschung systemisch-neurowissenschaftlicher Frage­stellungen im Bereich der neuronalen Mechanismen bei Wahrnehmung und Anpassung sowie Kognition bei psychischen Erkrankungen wie z. B. Psychosen haben und mit innovativen metho­dischen Ansätzen zur neurobiologischen Intervention und Modulation von Hirnaktivität mit nicht-invasiver Hirnstimulation wie TMS, tDCS oder tACS die Forschungsschwerpunkte des Fach­bereichs stärken und weiterentwickeln. Eine enge Kooperation mit dem universitären Schwerpunkt­bereich „Mechanismen der Wahrnehmung und Anpassung“ sowie die Integration im Schwerpunkt­bereich des Fachbereichs Medizin „Digitale Medizin, E-Health und Telemedizin“ wird erwartet.

Während der Tätigkeit an der JLU werden Erfolge in der eigenständigen Einwerbung von Drittmitteln erwartet. Die Bewerberin/Der Bewerber sollte sich aktiv in bestehende Forschungs-verbünde einbringen, selbstständig Forschungsprojekte (vorzugsweise DFG, BMBF, EU) ein-werben und bei DFG-Verbünden sowie nationalen und internationalen Vernetzungen mitarbeiten. Dies schließt unter anderem die Anbindung an bestehende Verbundforschungsprojekte – insbe­sondere den SFB 936 und den SFB/Transregio 135 – sowie zukünftige Forschungsverbünde ein. Darüber hinaus wird eine Vernetzung mit dem Campus-Schwerpunkt „Geist, Gehirn und Verhalten“ sowie dem „Center for Mind, Brain and Behaviour“ innerhalb des Forschungscampus Mittelhessen angestrebt. Die Mitarbeit in etablierten Strukturen zur Förderung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses wie dem Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL), dem strukturierten Promotionsprogramm (JLU-TRAINEE) und dem Clinician Scientist Programm (JLU-CAREER) und dem Schwerpunkt-Curriculum (SPC) „Mind and Brain“ wird erwartet.

Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet.

Es wird erwartet, dass die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber während der Qualifikationsphase Lehrveranstaltungen im Umfang von 4 SWS durchführt. Wesentliche Aufgabe im Bereich der Lehre ist die leitende Gestaltung und Mitwirkung am curricularen Unterricht im Fach Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für Psychiatrie/der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Studiengang Medizin. Dies umfasst vor allem die Beteiligungen an den Vorlesungen in der Psychiatrie, die Seminarveranstaltungen und die Mitwirkung am Wahlfach Psychiatrie und Psychotherapie. Die Thematik der Professur soll einen wesentlichen Beitrag im Schwerpunktcurriculum Mind and Brain leisten. Eine Integration von Genderaspekten im Bereich der Forschung und Lehre wird ausdrücklich gewünscht.

Voraussetzungen:
Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber sollte auf ihrem/seinem Forschungs­gebiet international anerkannt sein; darüber hinaus sollte sie/er umfangreiche Erfahrungen in der wissenschaftlichen Anwendung von EEG und/oder fMRI haben sowie Erfahrungen in der Verwendung von neurobiologischen Interventionsverfahren wie der nichtinvasiven Hirnstimulation. Vorausgesetzt werden neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie die für die Erfüllung der Aufgaben gem. § 61 Abs. 1 HHG erforderliche Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird und international sichtbare fachspezifische Publikationen. Erste Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln, vorzugsweise bei der DFG, der EU bzw. dem BMBF, sind erwünscht. Bei entsprechender fachlicher Voraussetzung (Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psycho­therapie) kann die Professur mit einer Leitungsaufgabe im psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereich verbunden werden. Gefordert sind auch Erfahrungen in der Lehre sowie der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung, um das Fachgebiet in der akademischen Lehre mit großem Engagement in seiner vollen Breite zu vertreten.

Die JLU strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförder-planes besteht eine Verpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils. Die JLU verfolgt auch das Ziel einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz. Die JLU versteht sich als familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen.

Ihre Bewerbung (keine E-Mail) richten Sie bitte unter Angabe des Aktenzeichens K-02/20 mit den erforderlichen Unterlagen einschließlich aussagefähiger Belege über Ihre pädagogische Eignung bis zum 5. Juni 2020 an den Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen, Erwin-Stein-Gebäude, Goethestraße 58, 35390 Gießen. Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen wird empfohlen, unsere Hinweise unter https://www.uni-giessen.de/org/admin/dez/c/beschaeftigung/professuren/merkblatt-deutsch beachten. Bewer­bungen Schwerbehinderter werden – bei gleicher Eignung – bevorzugt. Wir bitten, Bewerbungen nur in Kopie und ohne Hefter/Hüllen vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens nicht zurückgesandt werden. Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem Bewerbungsbogen, zu finden unter https://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/dekanat/dekanat/ref1. Bitte senden Sie alles möglichst auch digital auf einem Datenträger.